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Die Fliese mit dem Namen Tiler ist kein gewöhnlicher Bodenbelag. Über einen speziellen Ständer kann sie E-Bikes kabellos mit Strom versorgen. Der Hersteller hat auch für andere Mobilitätslösungen große Pläne. (erschienen in VELOPLAN, Nr. 02/2022, Juni 2022)


Die Ladestation gibt es als Fliese, die nahtlos zwischen dem normalen Bodenbelag integriert werden kann, oder als additive Plattform. Die Installation soll ohne schweres Equipment gelingen. Mit der separaten Plug-and-Play-Version ist die Lösung auch in Innenräumen nutzbar. Der Ladestrom wird den Fahrrädern induktiv zugeführt. Dafür genügt es, den speziellen Ständer auszuklappen und auf dem markierten Bereich abzustellen.
Der Hersteller Tiler gibt an, dass die Lade-Fliese nicht mehr Strom verbraucht als ein reguläres Ladekabel. Es können Spannungen von 36 bis 48 Volt erzeugt werden, Leistungswerte bis zu 200 Watt sind auch möglich. Der Output wird smart gesteuert und an den jeweiligen Bedarf einzelner Fahrzeuge angepasst. Für das dritte Quartal plant Tiler neue Funktionen, zum Beispiel angepasste Ladezyklen, die zu Stoßzeiten schnell und über Nacht langsam und schonend laden sowie die Integration in Apps.
Die Lösung sei bereits mit mehr als 80 Prozent der E-Bikes kompatibel. Die niederländische Firma arbeitet daran, auch die restlichen 20 Prozent bedienen zu können. Tiler soll zur Universallösung werden und in Zukunft auch Cargobikes, E-Scooter oder Roller versorgen können.
Erste Pilotprojekte sind bereits im Gange, etwa mit Rent-a-Bike van Dam, einem lokalen Fahrradverleih, und Bondi, einem Shared-Mobility Anbieter, der in mehreren niederländischen Städten aktiv ist. In diesem Jahr will die Firma die Pilotversuche abschließen und das Produkt kommerziell auf dem Markt einführen. Ab 2023 sollen die Ladeplatten in größerem Umfang produziert werden.


Bilder: Tiler