Wer in die Zukunft der urbanen Mobilität blicken möchte, kann sich jetzt auf dem Weg nach Heilbronn machen. Am dortigen Hauptbahnhof befindet sich einer der ersten öffentlich zugänglichen WÖHR Bikesafes. Das vollautomatische Fahrradparkhaus ist ein Raumwunder mit innovativer, digitaler Benutzeroberfläche, das im denkmalgeschützten Umfeld auch gestalterisch überzeugen kann. (erschienen in VELOPLAN, Nr. 01/2023, März 2023)


Bis 2030 soll Deutschland zum Fahrradland werden. So sieht es der im April 2021 verabschiedete „Nationale Radverkehrsplan 3.0“ vor. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir aber nicht nur mehr Menschen, die aufs Rad umsatteln – sondern auch eine entsprechende Infrastruktur mit gut ausgebauten Radwegen und ausreichend Stellplätzen. Vor allem Letztere sind in der Realität oft Mangelware, gerade in Großstädten und Ballungszentren. Der WÖHR Bikesafe erfüllt die Anforderungen der Zeit: Parkraum auf geringer Fläche mit zeitgemäßem Bedienkonzept für Dauer- und Wechselparker.
Der Bikesafe von WÖHR zeichnet sich durch ein vollautomatisches System aus, das auf acht Ebenen Raum für 122 Fahrräder schafft, und damit in verschiedenen urbanen Kontexten und Umgebungen zum Einsatz kommen kann.
Dank seines zeitgemäßen Bedienkonzepts können Dauer- und Wechselparker ihr Fahrrad in nur ca. 22 Sekunden abgeben und wieder abholen. Während der gesamten Parkdauer ist das Rad gut, sicher und platzsparend aufgehoben und vor Wetter, Diebstahl und Vandalismus geschützt. Dabei ist es egal, ob man mit Rennrad oder E-Bike, Satteltaschen oder Kindersitz unterwegs ist. Denn bis zu einer Lenkeradbreite von 76 bis 83 cm findet hier jedes Fahrrad den passenden Stellplatz.

Kompakt. Smart. Zukunftsweisend.

Der neue WÖHR Bikesafe ist architektonisch und technisch ein Powerpaket, das auf Vorgaben von Insektenschutz, Vogelschutz und Schutz vor Vandalismus Antworten gibt. Die LED-Beleuchtung mit programmierbarem Farbschema schont nicht nur die Insekten, sondern kann bei besonderen Anlässen auch mal Farbe bekennen. Farbe vermieden wird an anderer Stelle: Mit einer speziellen Antihaftbeschichtung zeigt das Bauwerk Graffitikünstlern die kalte Schulter. Und damit die Vögel keine Bruchlandung erleiden, wurde in einem speziellen Siebdruckverfahren die Verglasung des Radhauses vollflächig mit Punkten versehen. Eine besondere technische Innovation ist der Touchmonitor. Mit seinen intelligenten Schnittstellen bedient er unterschiedliche Nutzergruppen und Zahlungsoptionen für Vorausbuchungen per App für Wechselnutzer und für Dauermieter per Chip.
Der Übergabebereich ist mit einem Bedientableau ausgestattet. Dieses befindet sich in Sichtweite des Einfahrtstors. Der Nutzer betritt die Trittmatte und stellt sein Fahrrad auf der dafür vorgesehenen Radschiene ab. Per Chip oder QR-Code wird der Einparkvorgang am Bedienterminal angefordert und das Einfahrtstor öffnet analog der maximalen Radbreite. Das Vorderrad wird bis zum Radanschlag eingeschoben, worauf das Schiebetor geschlossen und das Rad fixiert wird. Der Nutzer verlässt die Trittmatte und bestätigt am Bedientableau mit dem Bedienmedium (individuell Chip oder QR-Code) die Einlagerung. Das Vorderrad wird vom Hubschlitten gefasst und in das Regalsystem eingezogen. Während des Einziehens überprüfen Lichtschranken die Höhe, Breite und Länge des Fahrrads.
Sollte das einzulagernde Fahrrad die genannten maximalen Abmessungen überschreiten, wird die Einlagerung abgebrochen und das Fahrrad im Schleichgang wieder in den Übergabebereich herausgeschoben. Entspricht das Fahrrad den maximalen Abmessungen und kann eingelagert werden, erhält der Nutzer eine Bestätigung auf der Textanzeige am Bedientableau. Das Einfahrtstor wird automatisch geschlossen und der Nutzer kann den Übergabebereich verlassen. Hinter verschlossenen Toren wird das Fahrrad automatisch, sicher und schnell im Fahrradparksystem eingelagert.


Bilder: Wöhr

SON steht seit vielen Jahren für Fahrrad-Beleuchtung höchster Qualität. Auch die speziellen Scheinwerfer und Rücklichter für Pedelecs sind auf Langlebigkeit und Effizienz optimiert. Alle SON-Produkte werden in Tübingen mit modernen CNC-Maschinen, aber auch viel Handarbeit produziert. So werden eine durchgängig hohe Produktqualität und 5 Jahre Garantie ermöglicht. (erschienen in VELOPLAN, Nr. 01/2023, März 2023)


Der Edelux DC 170 bringt 170 Lux auf die Straße. Dabei verbraucht er im Gegensatz zu anderen Pedelec-Scheinwerfern nur 6 Watt und schont dadurch die Akku-Reichweite. Der »IQ-TEC«-Reflektor von Busch & Müller bringt eine großflächige und gleichmäßige Ausleuchtung für gute Sicht im Nahbereich und in der Ferne. Der Edelux DC 170 ist in Alu natur oder in schwarz, rot und blau eloxiert erhältlich. Das robuste Metallgehäuse und der Kupfer-Kühlkörper sorgen für die Kühlung der LED. Durch ein Membran-Belüftungssystem ist das Innere des Scheinwerfers vor Wasser und Staub geschützt. Durch die neue und einfache Anschlusstechnik ist der Edelux DC 170 für die Nachrüstung optimiert: Eine Klemmbuchse ermöglicht das einfache Anschließen verschiedener Pedelec-Kabel direkt im Scheinwerfer-Gehäuse. So gelingt die Montage schnell und trotzdem solide und langlebig.

Ergänzend zum edlen Scheinwerfer bietet SON auch Pedelec-Rücklichter wie das SON-Rücklicht DC in verschiedenen Anbauvarianten. Möglich ist die Montage am Gepäckträger oder besonders elegant mittels Spannband an der Sattelstütze. Das Rücklicht hat ein solides Metallgehäuse in gewohnter SON-Qualität und ist ebenfalls in verschiedenen Eloxalfarben erhältlich.


Bilder: SON

Das FS200 Vario ist das zweite Lastenrad der Koblenzer Firma Ca Go und hält für den bunten Alltag ein ganzes Spektrum an optionalem Zubehör bereit. Aber nicht nur Vielseitigkeit schreibt der Hersteller groß. (erschienen in VELOPLAN, Nr. 01/2023, März 2023)


Das FS200 Vario richtet sich an anspruchsvolle Lastenradfahrerinnen und -fahrer mit dem Fokus auf vielfältige Transportaufgaben. So verfügt das neue Modell über zahlreiche clevere Details, die die Alltagstauglichkeit auf ein neues Niveau heben sollen. Ausgangsbasis ist die Ladefläche aus Foamlite, die über zahlreiche integrierte Aussparungen, Streben und Klemmschellen verfügt. Das Zubehör bietet einige Optionen, um die Ladung unterzubringen und zu sichern. Mit dem Organizer-Set lässt sich die Ladefläche auf dem Grundformat der beliebten Euroboxen variabel einteilen. Mit den Top-Rails bietet Ca Go eine zusätzliche Längstraverse, die in Verbindung mit den serienmäßigen Cross-Bars auch höhere Gegenstände davor sichert, umzufallen.

Angetrieben wird das FS200 Vario vom Bosch-Motor Performance CX Cargo Line mit 625-Wh-Akku. Zudem ist das Rad ab Werk fähig, eine zweite Batterie aufzunehmen. Damit erzielt das Lastenrad Reichweiten bis zu üppigen 125 Km. Der Gates-Riemenantrieb mit Riemenspanner und die Nabenschaltung Enviolo Automatiq machen das E-Lastenrad-Leben wartungsarm und langlebiger. Überzeugen wollen die Koblenzer auch mit ihrem Sicherheitskonzept. Der niedrige Schwerpunkt soll das Fahrverhalten besonders angenehm machen und im Stand und beim Rangieren für mühelosen und sicheren Betrieb sorgen. Die groß dimensionierte Scheibenbremsanlage von Magura verzögert das Gefährt effektiv. Die Sicherheits-Seilzuglenkung mit doppelter Zugführung sorgt für agiles Handling und ermöglicht einen Wendekreis von nur 2,25 Metern. Die vielen durchdachten Details und die reichhaltige Ausstattung sollen Reserven schaffen für Transportaufgaben, die bisher Autos vorbehalten waren.

Ca Go geht auch beim Versand des FS200 Vario neue Wege. Händler und Kunden erhalten ihr Rad komplett endmontiert. Zudem geschieht der Versand völlig verpackungs- und abfallfrei.


Bilder: Ca Go

Ein umfassender Werkzeugkasten für Städte und Gemeinden

von Thiemo Graf

Eine Lösung gegen Hilflosigkeit ist das Buch „Fahrradstadt“ von Thiemo Graf. Der Autor möchte Radwege in jeder Stadt und Gemeinde als „gebaute Einladungen“ verstehen können. Und er ist überzeugt, dass jede Kommune das Potenzial besitzt, Fahrradstadt zu werden. (erschienen in VELOPLAN, Nr. 01/2023, März 2023)


Adressiert ist das Buch explizit an Bürgermeisterinnen, Landräte und kommunale Führungskräfte. Diesen stellt Graf auf jeder Doppelseite ein Werkzeug für Fahrradstädte vor, textlich prägnant erklärt und bildlich veranschaulicht. Damit verfolgt er das Ziel, die Entscheiderinnen zu überzeugen, Radverkehr zur Priorität zu machen. Aus Verhindern soll Ermöglichen werden. Seine Definition einer Fahrradstadt bezeichnet der Autor selbst als unspektakulär und baut damit vielleicht innere Hürden ab, die den Wandel abbremsen könnten. „In einer Fahrradstadt sitzt der Querschnitt der Bevölkerung im Sattel“, sagt er. 12-Jährige und 80-Jährige sollen gleichsam entspannt und selbstverständlich mit dem Fahrrad unterwegs sein können.
Das Buch eignet sich zum Lesen oder Durchblättern. Es soll wirkungsvoll informieren und die Entscheidungsträger zum Handeln inspirieren. Bevor es an die Maßnahmen geht, bricht der Autor den Erfolg vorbildhafter Fahrradstädte auf vier Faktoren herunter. Er ermutigt die Leserinnen und zeigt, dass auch die großen Sterne am Radverkehrshimmel früher einmal Autostädte waren. Der Autor unterscheidet in seinem Werkzeugkasten zwischen strategischen und operativen Maßnahmen. Laut Graf handelt es sich sicher nicht um alle, aber um die wichtigsten Handlungsempfehlungen. Zu den strategischen Maßnahmen zählt etwa, dass Verwaltungen konkrete Ziele formulieren oder den Faktor Reisegeschwindigkeit mitdenken sollen. Sie perforieren also die Herangehensweise auf dem Weg zur Fahrradstadt. Die operativen Maßnahmen, also die tatsächlichen Eingriffe in den Raum und die Stadtkultur, sind unterteilt entlang der „Vier Säulen der Radverkehrsförderung“, Infrastruktur, Information, Service und Kommunikation. Ein paar Minuten auf einer Doppelseite reichen aus, um zu verstehen, welchen Effekt Ampeltrittbretter haben oder warum die richtige Beleuchtung von Fahrradwegen essenziell ist. Wer also als Radverkehrsplanerin in der eigenen Kommune einen schweren Stand hat, könnte dieses Buch sehr interessant finden. Auch Bürgermeister*innen haben schließlich mal Geburtstag.

Thiemo Graf hat das Hygge-Modell für Radwege entwickelt und das i.n.s. – Institut für innovative Städte gegründet. Er berät und begleitet Kommunen, Ministerien und Behörden bei allem, was mit dem Radverkehr zu tun hat. Graf moderiert auch Fachveranstaltungen und hält Vorträge. Seit 2016 hat er mehrere Fachbücher geschrieben und mit dem Thiemo Graf Verlag verlegt.


Fahrradstadt. Ein umfassender Werkzeugkasten für Städte und Gemeinden | von Thiemo Graf | Herausgeber i.n.s. – Institut für innovative Städte | Thiemo Graf Verlag | 1. Auflage 2020 | ca. 200 Seiten | ISBN: 978-3-940217-31-8 | 25 Euro


Bilder: Thiemo Graf