Der Anbieter Eco Counter hat in Deutschland mit zehn Mitarbeitenden bereits an die 1600 Zählstellen, davon 160 mit Echtzeitanzeige, installiert. Für die nahe Zukunft hat das Unternehmen mit französischen Wurzeln mehr als ein Update in petto. (erschienen in VELOPLAN, Nr. 04/2024, Dezember 2024)
Die Stadt Freiburg geht mit gutem Beispiel voran, wenn es darum geht, die Verkehrswende voranzutreiben. Um den Radverkehr zielgerichtet und zahlenbasiert fördern zu können, hat sie im Sommer mit finanzieller Unterstützung des Landes und dem Dienstrad-Leasing-Anbieter Jobrad fünf weitere Zählstellen installiert. Der Anbieter Eco Counter hat die Fahrrad-Displays an viel frequentierten Radrouten aufgestellt. Die Firma verfolgt bereits seit ihrer Gründung in der Bretagne das Ziel, den Radverkehr sichtbarer zu machen. Nach eigenen Angaben ist sie Marktführer auf dem Markt der Dauerzählstellen.
In Freiburg sollen die gewonnenen Daten das Garten- und Tiefbauamt bei der Radverkehrsplanung unterstützen. Bei den neuen Zählstellen setzt die Stadt auf das Eco-Display Classic+. Die Anlagen zählen die vorbeifahrenden Fahrräder pro Tag und Jahr und zeigen die aktuellen Werte gut sichtbar an. Zusätzlich errechnet Eco Counter die aktuell erreichte CO2-Einsparung, was laut Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag, „jeden dazu motivieren soll, noch mehr Rad zu fahren“. Die Stadt hat ein besonderes Interesse daran, mit ihren insgesamt neun Dauerzählstellen zu dokumentieren, wie sich die Nutzung der Radrouten im Laufe der Zeit verändert. So kann Freiburg sich genauere Ziele setzen und in der Radverkehrsplanung die richtigen Prioritäten setzen.
Über das Standardprodukt „Öffentliche Webseite“ werden von Hessen Mobil die Zähldaten der 279 Zählstellen als Übersicht und im Detail der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Verkehrswende mit sichtbaren Daten vorantreiben
Trivial ist die dahinterstehende Technik nicht. Das System zählt die Fahrräder mit Induktionsschleifen im Boden und unterscheidet Fahrräder anhand von über zehn Kriterien von anderen Zweirädern oder Autos. In Freiburg kommt das Fahrradzählsystem ZELT zum Einsatz, das sowohl Radfahrerinnen auf Radwegen als auch im Mischverkehr erfassen kann. Die Komplettlösung ist unsichtbar, robust und wasserfest und lässt sich über eine Batterie, Solarenergie oder einen Netzanschluss mit Strom versorgen. Die vom Sensor erfassten Daten landen automatisch in der Eco-Visio-Software und im Falle Freiburg in Echtzeit auf den Anzeigestelen. Dort lässt sich neben den erfassten Werten pro Tag, Monat oder Jahr ein frei konfigurierbarer Fließ- oder Standtext anzeigen. Das Design können die Kunden von Eco Counter grafisch frei gestaltbar und in hochwertigem Hinterglasdruck präsentieren. Nicht nur in Freiburg können Verkehrsplanerinnen für die Datenanalyse Eco Counters firmeneigene Software Eco Visio einsetzen. Die Lösung ermöglicht ihnen alle notwendigen Auswertungen und bietet darüber hinaus vorprogrammierte Grafiken, Vergleichsfunktionen und Berichte, die mit wenig Zeiteinsatz direkt verfügbar sind.
Der Zählsensor CITIX AI EVO kann mittels künstlicher Intelligenz acht Fortbewegungsarten unterscheiden. Neue nachrüstbare Funktionen wie z.B. Abbiege-Beziehungen und Erkennung von Near-Miss-Situationen sind kurz vor der Fertigstellung.
Updates bringen neue Funktionen
Für das Jahr 2025 hält Eco Counter einige große Updates bereit. Die Datenvalidierung wird ab dem kommenden Jahr mit künstlicher Intelligenz gestützt. In die Analyse fließen zudem künftig Wetterdaten mit ein. Moderne und personalisierbare Webseiten und erweiterte Programmierschnittstellen, wie sie auch Eco Counters größter Projektkunde Hessen Mobil nutzt, öffnen die Zählstellen noch weiter nach außen.
Auch in Sachen Hardware gibt es Neues von Eco Counter. Das induktionsschleifenbasierte System ZELT erhält mit dem ZELT Evo einen würdigen Nachfolger. Das neue System kann Fahrräder und E-Scooter unterscheiden und die jeweiligen Geschwindigkeiten als Einzelergebnisse oder kumuliert erfassen. Zelt Evo kann über die VPN-abgesicherte Datenschnittstelle Updates und sogar neue zukünftige Funktionen remote erhalten.
Mehr als ein Zählgerät
Künstliche Intelligenz zieht mit dem CITIX AI Evo zudem in die Zählsensorik ein. Das Kamerasystem kann bis zu acht Fortbewegungsarten unterscheiden und bringt viele neue Funktionen mit. Das neu entwickelte System kommt im Winter dieses Jahres auf den Markt und wird mehr als ein Zählgerät sein. Mit dem CITIX AI Evo können Städte Straßenquerschnitte von bis zu 30 Metern erfassen. In naher Zunkunft werden Updates hinzukommen, mit denen das System Abbiegebeziehungen, Near-Miss-Situationen, und qualitative Merkmale erkennen kann.
Mehr Informationen über Eco Counter: de.eco-counter.com
Bilder: Stadt Freiburg, Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement, Eco Counter